Erste Messfeier nach acht Wochen in der St. Ägidius Kirche.
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Gemeinde Lülsfeld ![]() |
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Nach genau 8 Wochen"Corona-" Pause kamen die Lülsfelder Gläubigen wieder in ihrer Kirche "Allerheiligen" zusammen um gemeinsam ein österliches Abendlob zu feiern.
Statt Weihwasser gab es am Eingang Desifektionsmittel für die mit Schutzmaske ausgestatteten Gottesdienstbesucher. Die Plätze wurden von Mitgliedern des Pfarrgemeinderats zugewiesen,
so dass die Besucher jeweils ausreichend Abstand zueinander hatten. Eucharistie und Ministranten gab es nicht.
Pfarrvikar Kai Söder predigte zum Text "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" aus dem Johannesevangelium. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen viele Menschen Unsicherheit verspürten,
sei es wichtig nicht vom rechten Weg abzukommen, sondern Zuversicht aus seinem Glauben schöpfen zu können.

Optimistisch in die Zukunft blickt der neue Lülsfelder Gemeinderat. (von links) Stefan Plötz, Marco Gräf, Norbert Sahlmüller, Martin Ament,
erster Bürgermeister Thomas Heinrichs, Arnold Bedenk, Ulrich Schemmel (vorne), Jürgen Landauer und die zweite Bürgermeisterin Andrea Reppert.
Zu Beginn der konstituierenden Gemeinderatssitzung vereidigte Arnold Bedenk als ältester Gemeinderat Thomas Heinrichs als neuen ersten Bürgermeister von Lülsfeld.
Heinrichs führte anschließend als erste Amtshandlung die Vereidigung der neuen Gemeinderäte durch. Neu im Rat sind Stefan Plötz und Jürgen Landauer aus Lülsfeld sowie Andrea Reppert, Marco Gräf und Norbert Sahlmüller aus Schallfeld. Bereits seit 6 Jahren ist Ulrich Schemmel dabei. Auf 12 Jahre Erfahrung können Martin Ament und Arnold Bedenk zurückblicken. Die meiste Erfahrung hat allerdings der neue Bürgermeister, der seit 2002 im Rat ist. Lediglich Jutta Ackermann ist noch länger im Rathaus zu finden. Ihre Rolle als Schriftführerin führt sie seit mehr als 25 Jahren zuverlässig aus. Im Rahmen der Sitzung bekam Sie vom Bürgermeister einen nachträglichen Geburtstagsgruß in Form eines Blumenstraußes.
Danach nutze der Bürgermeister die Chance für eine kurze Ansprache zu seinem Amtsantritt. Er versprach dem Gemeinderat Transparenz und wünschte sich aufgeschlossene Gemeinderäte um sein Ziel, nämlich die Begeisterung der Bevölkerung für Projekte der Innenentwicklung, zu erreichen.
Im nächsten offiziellen Teil der Festlegung seiner Stellvertretung stellte er zuerst die Frage, ob ein dritter Bürgermeister zu berufen sei. Als erste Entscheidung legte der neue Gemeinderat fest, dass kein dritter Bürgermeister nötig sei. Es wurde lediglich ein sogenannter „weiterer Vertreter der Gemeinde“ festgelegt. Die Wahl fiel auf Arnold Bedenk.
In geheimer Abstimmung wurde Andrea Reppert als zweite Bürgermeisterin einstimmig gewählt. Mit Reppert ist zudem nach 12 Jahren erstmals wieder eine Frau im Lülsfelder Gemeinderat vertreten. Zuletzt hatten sich 2008 Gabriela Triphan und Sabine Bedenk aus dem Rat verabschiedet. Seit 24 Jahren gab es keine zweite Bürgermeisterin mehr. Julia Wiener hatte von 1992 bis 1996 die Stellvertretung des damaligen Bürgermeisters Leo Bedenk inne.
Anschließend erhöhte das Gremium das Sitzungsgeld von 30 auf 35 Euro pro Sitzung und verabschiedete die Geschäftsordnung, dem Vorschlag des bayerischen Gemeindetags folgend ohne Änderungen. Unter anderem ist dort geregelt, dass der Bürgermeister über einen Betrag von 4.000 Euro verfügen kann ohne sich die Zustimmung der Räte einholen zu müssen. Fragen zur Geschäftsordnung konnte Sandra Hörr aus der VG Gerolzhofen souverän beantworten.
Rechnungsprüfungsvorsitzender wurde Martin Ament, zu weiteren Rechnungsprüfern stellten sich Norbert Sahlmüller und Ulrich Schemmel zur Verfügung.
Aufgrund der Größe der Gemeinde gibt es neben dem ersten Bürgermeister keinen weiteren Vertreter in den beiden Schulverbänden Mittelschule Main-Steigerwald und Schulverband Gerolzhofen. Auf eine Wahl wurde somit verzichtet.
Ohne Gegenstimme wurde Thomas Heinrichs zum Eheschließungsstandesbeamten bestellt
Jürgen Landauer und Marco Gräf stehen ab sofort als Jugendvertreter zur Verfügung. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Breitband- und Datenschutzbeauftragter wurde auch Martin Ament wieder in diese Rolle gewählt.
Zum Abschluss der Sitzung gab Heinrichs noch einen kurzen Überblick auf den Stand der Bauarbeiten vor dem Rathaus, die nach seiner Einschätzung in circa 4 Wochen beendet sein sollten. Verzögern werden sich die Umgestaltungsarbeiten im Schallfelder Friedhofs, da aufgrund der Corona-Pandemie aktuell keine freiwilligen Helfer eingesetzt werden können.
Anschließend verkündete der Bürgermeister, dass die Gemeinde aktuell auf der Suche nach einer Raumpflegekraft sei. Ein entsprechender Hinweis würde auch im nächsten Amtsblatt veröffentlicht.
Zum Ende der Sitzung wurde vereinbart einen festen Termin für die zukünftigen Sitzungen festzulegen. Man will sich ab sofort immer am vorletzten Dienstag jeden Monats treffen.
Andrea Reppert wurde einstimmig zur 2. Bürgermeisterin der Gemeinde Lülsfeld gewählt.
Am Mittwoch, 06.05.2020 18.00 bis 19.00 Uhr findet ein weiterer Verkauf von Schutzmasken im Feuerwehrhaus Lülsfeld statt.
Wolfgang Anger beendete am 30. April nach zwölf Jahren seine Amtszeit als erster Bürgermeister von Lülsfeld. Davor war er bereits genauso lange Gemeinderat.
Im Interview blickt er auf diese Zeit zurück und gibt einen Ausblick auf seine Zukunft.
Was hat Sie 1996 bewogen sich politisch zu engagieren und für die Belange Ihrer Mitbürger einzusetzen?
Wolfgang Anger: Durch meine leitende Stelle im Sportverein hatte ich schon vorher Kontakt zum Gemeinderat zum Beispiel um über finanzielle Unterstützungen zu verhandeln. Dazu kam mein Interesse am Wohl der Gemeinde. Da ich 1990 bereits erfolglos für das Amt des Gemeinderats kandidiert hatte wollte ich es nun noch einmal wissen. Politisch engagiert war ich bereits seit längerer Zeit im Bund Naturschutz.
Kurz nachdem Sturmtief „Emma“ in Lülsfeld hohe Schäden hinterlassen hatte konnten Sie sich mit nur rund 5% Vorsprung gegen ihrem Konkurrenten Erwin Fackelmann durchsetzen. Was waren ihre ersten Gedanken nach dem Sieg?
Anger: Schön, dass ich es geschafft habe die erste Person in der Gemeinde zu sein und das gesetzte Ziel erreicht zu haben. Ich war ein bisschen unsicher, wie ich angenommen würde. Das hat sich aber schnell gelegt, da mich die Bevölkerung freundlich aufgenommen hat.
Erinnern Sie sich noch an den ersten Mai 2008 und was haben Sie als erster Bürgermeister zuerst gemacht?
Anger: Dringlichste Aufgabe war es damals die Spendenaufteilung für die Geschädigten des Sturmtiefs „Emma“ zu erstellen. Bei dieser Aufgabe war ich als frischgebackener Bürgermeister auf mich alleine gestellt. Mir ging es vor allem um eine gerechte Verteilung des verfügbaren Betrags an alle Opfer.
Was haben Sie von Ihrem Vorgänger Robert Schemmel gelernt?
Anger: Robert Schemmel war sehr akribisch in seiner Arbeit und hat sein Amt vorbildlich ausgefüllt. Er hat seine Projekte mustergültig verfolgt und umgesetzt. Wichtig war ihm und war auch mir die gute Zusammenarbeit mit der Bevölkerung in Schallfeld.
Was hat Sie als Bürgermeister ausgezeichnet?
Anger: Persönlich wichtig war es mir die Gemeinde voran zu bringen. Deshalb lagen mir Projekte wie die Fahrradweganbindung und der Breitbandanschluss besonders am Herzen. Außerdem haben die Vereine und der Kindergarten bei mir eine große Aufmerksamkeit genossen. Ich habe unabhängig nach Ortsteil sofort da angepackt, wo es nötig war. Ich habe mich stets als Diener der Bürgerinnen und Bürger gesehen. Das Wohl der Gemeinde hatte immer erste Priorität.
Welche persönlichen Stärken haben Ihnen dabei geholfen?
Anger: Diese Beurteilung möchte ich anderen überlassen (…lacht). Geradlinigkeit und konsequente Zielverfolgung.
Was waren für Sie die wichtigsten Projekte Ihrer Amtszeit?
Anger: Die Neugestaltung des Kindergartens mit dem Anbau und der Erweiterung der Kleinkindgruppe. Die Beschaffung von zwei Tragkraftspritzenfahrzeugen für beide Ortsteile der Gemeinde und die Schaffung neuer Baugebiete wie beispielsweise „Schleifweg II“. Nach anfänglich geringer Nachfrage setzte dann doch ab 2014 ein richtiger Bau-Boom ein. Ein Großteil der neuen Bauplätze ist inzwischen verkauft und teilweise schon bebaut. Wichtig war mir auch der Bau des Radwegs zwischen Schallfeld und Lülsfeld. Nicht wegen der Größe des Projekts, sondern als symbolische Verbindung zwischen den beiden Orten.
Gab es auch negative Erfahrungen?
Anger: Ja, ich bin tief enttäuscht darüber, dass die Bürger dem verdienten und stark engagierten Gemeinderatsmitglied Christian Pfaff bei der letzten Wahl das Vertrauen verweigerten. Auch mir erging es bei der Kommunalwahl 2014 so. Obwohl ich als einziger Kandidat für meine Wiederwahl kandidierte und in den Vorjahren nachweislich mehr Projekte im Ortsteil Schallfeld umgesetzt wurden verweigerten mir viele Schallfelder ihre Stimme. Das hat mich schon persönlich getroffen.
Zu Beginn Ihrer Amtszeit hat Emma ihre Gemeinde beschäftigt. Jetzt, wirkt sich „Corona“ prägend auf die ganze Menschheit aus. Sehen sie parallelen?
Anger: 2008 begann meine Amtszeit als Bürgermeister mit einem außergewöhnlichen Naturereignis und jetzt endet sie damit. Als ich am Ersten März 2008 in die Rimbacher Straße kam, dachte ich es sei ein Krieg ausgebrochen. Durch den großen Arbeitseinsatz der Bevölkerung aus Lülsfeld und Schallfeld wurden die Schäden jedoch sehr schnell beseitigt. Die Corona-Krise kommt mir irreal vor. Sie lähmt und wird uns noch auf Jahre beschäftigen.
Was geben Sie ihrem Nachfolger Thomas Heinrichs mit auf den Weg?
Anger: Ich wünsche Ihm eine glückliche Hand um sein Amt im Sinne und zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger ausfüllt und dass ihm trotz der Corona Krise auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen um die Gemeinde weiter voran zu bringen.
Bürgermeisteramt, Beruf, Aktivitäten im Sportverein und somit kaum noch Zeit für Hobbys - Hatte da Ihre Familie manchmal das Nachsehen?
Anger: Bei mir war die Familie immer mit einbezogen. Sowohl meine Frau Gaby als auch meine Söhne als sie noch mit mir unter einem Dach wohnten.
Können Sie Beispiele nennen?
Anger: Als ich abends nach der Arbeit nach Hause gekommen bin lag da oft ein Zettel neben dem Telefon, mit dem mich mein Sohn Markus auf einen Anruf hinwies. Meine Frau erinnerte mich regelmäßig an Geburtstage von Mitbürgern. Ohne ihre Unterstützung hätte ich sicher den ein oder anderen Termin verpasst.
Wird Ihnen demnächst langweilig?
Anger: Nein.
Eine schnelle und klare Antwort. Möchten Sie das noch konkretisieren?
Anger: Ich habe die letzten Jahre sehr wenig Wert auf mein eigenes Haus gelegt. Jetzt soll es saniert werden. Neue Heizung und neues Dach. Als gelernter Handwerker freue ich mich auf das genaue Gegenteil von Sitzungen, Besprechungen und Dienstanweisungen. Außerdem ist ein erstes Enkelkind gerade geboren. Hier möchte ich sehr gerne einen Teil der gewonnenen Zeit investieren.
Vielen Dank für das Gespräch.

Lülsfelds langjähriger Bürgermeister Wolfgang Anger wird nach seiner Wiederwahlt 2014 von Ewald Weisenseel gratuliert.

Lülsfelds langjähriger Bürgermeister Wolfgang Anger (Mitte) übergibt seinem Nachfolger Thomas Heinrichs (links) die Rathausschlüssel und das Amtsschild für sein Wohnhaus. Ehemaliger zweiter Bürgermeister Lothar Riedel wohnt der Zeremonie bei.

Bürgermeister Thomas Heinrichs bedankt sich bei seinem Vorgänger und dessen Vertreter für die Unterstützung in der Vergangenheit und wünscht sich, dass beide in der Anfangszeit noch für Ratschläge zur Verfügung stünden.

Von Links: Amelie, Lars, Carmen und Thomas Heinrichs sowie Gaby und Wolfgang Anger


Trotz strömenden Regens kamen zahlreiche Lülsfelder zum Feuerwehrhaus um sich mit Mund-Nasenschutz-Masken einzudecken.
Die Verantwortlichen der Lülsfelder Feuerwehr hatten entsprechend vorgesorgt: 4.000 Stück der Einweg-Variante (1,70 Euro/Stück) und je 2.000 Stück der Mehrweg-Baumwoll-Version (4,50 Euro/Stück) und in FFP-2 Ausführung (6,70 Euro/Stück).
Während die ersten Beiden vor allem die Anderen schützen dient die FFP-2 Version auch zum Eigenschutz.
Aufgrund der guten Resonanz und der verspürten Unsicherheit in der Bevölkerung wiederholt die Feuerwehr den Verkauf am Samstag, 02. Mai von 14:00 bis 15:00 Uhr.


Das vom "Schlepper-Kartell Lülsfeld" ausgerichtete traditionelle Oldtimer Traktortreffen wurde nicht abgesagt, sondern auf unbestimmte Zeit verschoben.
Zuletzt trafen sich mehr als hundert Teilnehmer, die ihre Sahnestückchen den weit über die Landkreisgrenzen angereisten Zuschauern präsentierten.

