Anders als gewohnt begann die jüngste Sitzung des Lülsfelder Gemeinderats: Noch vor dem offiziellen Start traf sich das Gremium an der Bushaltestelle in der Hauptstraße in Lülsfeld, um die Lichtverhältnisse bei Dunkelheit zu begutachten. Anlass war die Anfrage mehrerer Eltern, deren Kinder die Haltestelle seit der Änderung der Schulbusverbindung wieder häufiger nutzen. Sie bemängelten eine unzureichende Ausleuchtung, gerade in der dunklen Jahreszeit.
Zur Diskussion stand die Anschaffung einer zusätzlichen Straßenlampe, deren Kosten sich nach einer ersten Schätzung auf knapp 3.000 Euro belaufen würden. Bürgermeister Heinrichs hatte dazu schon mit Vertretern die Üz Mainfranken gesprochen. Vor Ort kam zudem der Vorschlag auf, stattdessen oder ergänzend eine Beleuchtung direkt im Bushäuschen zu installieren. Bevor eine Entscheidung fällt, beschloss der Gemeinderat jedoch, zunächst gezielt Rücksprache mit den Anfragenden zu halten: Soll vorrangig das Wartehäuschen heller werden, oder sei eine Ausleuchtung des gesamten Umfelds gewünscht?
Recht dunkel ist es im Lülsfelder Bushäuschen wenn die Kinder im Winter auf ihren Bus warten.
Bilanz der Bürgerversammlungen in beiden Ortsteilen
Im Anschluss fasste Bürgermeister Thomas Heinrichs die Ergebnisse der Bürgerversammlungen in Lülsfeld und Schallfeld zusammen. Während in Schallfeld insbesondere der Hochwasserschutz im Mittelpunkt stand, deckten die Anliegen der Bürger in Lülsfeld ein breiteres Spektrum ab. Sie reichten von Fragen zur Kläranlage, zu neuen Bauplätzen bis hin zum Glasfaserausbau und zu kleineren baulichen Mängeln wie einem lockeren Treppengeländer am Gemeindehaus.
Heinrichs informierte das Gremium außerdem über den Stand der Dorfentwicklungsmaßnahmen. In beiden Ortsteilen wurden mittlerweile Informationsbanner installiert – in der Lülsfelder Kirchstraße sowie am künftigen Dorfplatz in Schallfeld. Sie sollen Bürgern und anderen Interessierten ermöglichen, sich jederzeit direkt vor Ort über geplante und laufende Projekte zu informieren.
Streitpunkt Friedhofsgebühren: Kostendeckend oder sozial verträglich?
Für Diskussionen sorgte der nächste Tagesordnungspunkt: die Neufassung der Friedhofsgebührensatzung. Die Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen hatte darauf hingewiesen, dass die Friedhöfe grundsätzlich kostendeckend betrieben werden sollten. Nach aktueller Kalkulation würde dies eine drastische Erhöhung bedeuten: Ein neues Familiengrab, derzeit mit 600 Euro veranschlagt, müsste künftig über 2.500 Euro kosten – ein Plus von mehr als 300 Prozent. Noch deutlicher wäre die Steigerung bei der Nutzung der Leichenhalle: Statt bislang 50 Euro würden künftig über 600 Euro fällig.
Mehrere Gemeinderäte äußerten deutliche Bedenken. Ulrich Schemmel warnte davor, alle Investitionen der vergangenen Jahre vollständig auf die Gebühren umzulegen. Viele Maßnahmen seien bewusst zur Verbesserung des Erscheinungsbilds und zur langfristigen Attraktivität der Friedhöfe vorgenommen worden. Auch Norbert Saalmüller schloss sich an. Zu hohe Gebühren könnten Bürger dazu veranlassen, auf Urnenbestattungen oder alternative Formen wie Friedwälder auszuweichen, gab er zu bedenken.
Die Mehrheit des Gremiums entschied sich schließlich gegen eine vollumfängliche Kostendeckung und votierte für eine moderate Anhebung. Künftig soll ein Familiengrab 1.000 Euro kosten – eine Erhöhung um rund 70 Prozent. Auch bei den übrigen Gebühren soll der Anstieg in einem ähnlichen Verhältnis erfolgen.
Der Lülsfelder Gemeinderat will die Friedhofsgebühren nur moderat heben um weitere Abwanderung zu vermeiden. Erste Lücken gibt es bereits in den Gräberreihen


