Rund 60 Bürgerinnen und Bürger kamen ins Gemeinschaftshaus Lülsfeld, um sich bei der Bürgerversammlung über aktuelle Themen und geplante Projekte in Lülsfeld und Schallfeld zu informieren. Bürgermeister Thomas Heinrichs führte locker und informativ durch den Abend.
Zunächst blickte Heinrichs auf die Entwicklung der Gemeinde: Zum Jahresende 2023 lebten in Lülsfeld 415 und in Schallfeld 391 Menschen. 2024 wurden sieben Kinder geboren, acht Personen verstarben, es gab zwölf Zuzüge und 25 Wegzüge. Finanziell steht die Gemeinde sehr solide da: „Wir waren 2024 schuldenfrei – und wollen es auch 2025 bleiben“, betonte der Bürgermeister.
In Lülsfeld wurden innerhalb von acht Monaten 165 Häuser ans Glasfasernetz angeschlossen. „Die Arbeiten endeten am 17. Oktober“, freute sich Heinrichs. Auch in Schallfeld laufe derzeit alles nach Plan. Insgesamt investiert die Gemeinde über 800.000 Euro in den flächendeckenden DSL-Ausbau.
Zum geplanten Windpark WK61 gebe es derzeit keine neuen Entwicklungen. Außerdem kündigte Heinrichs an, dass künftig an den Sportplätzen Mobilfunkmasten aufgestellt werden sollen.
Bei der Innenentwicklung steht in Schallfeld das Projekt „Dorfplatz Schallfeld“ an. Die Submission – also die Angebotsabgabe der Baufirmen – soll am 6. November erfolgen. „Dann wissen wir, wo wir finanziell landen“, sagte Heinrichs.
In Lülsfeld ist die Sanierung der Kirchstraße das nächste große Projekt. Auslöser ist der sanierungsbedürftige Kanal, erklärte der Bürgermeister. Anhand eines detaillierten Plans zeigte er, was sich in dem Bereich ändern wird – unter anderem soll die Verkehrsinsel vor dem Dorfbrunnen verschwinden. Baubeginn ist für Dezember 2025 vorgesehen.
Zum Thema Hochwasserschutz in Schallfeld zeigte Heinrichs neue Anschaffungen der Gemeinde. Gleichzeitig appellierte er an die Eigeninitiative der Anlieger, selbst Vorkehrungen zu treffen.
In der anschließenden Fragerunde eröffnete Werner Laufer die Diskussion. Er wollte wissen, wann die Kläranlage saniert werden müsse. Heinrichs erklärte, aktuell bestehe kein Handlungsbedarf. Er ergänzte: „Wenn saniert werden muss, wird es richtig teuer.“ Hans Landauer fragte nach der Klärschlammentsorgung – nach der jüngsten Entnahme sei in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich keine weitere nötig. Ebenfalls zur Kläranlage wollte Landauer wissen, ob der Einsatz von Paddel-Lüftern erforderlich sei. Heinrichs verneinte das. Als er in diesem Zusammenhang augenzwinkernd einen seiner Bauhofmitarbeiter um 20 Jahre jünger machte hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Anschließend sprach Landauer die oberflächlichen Asphaltstellen nach dem Glasfaserausbau an. Heinrichs stellte klar, dass es sich dabei um vorübergehende Lösungen handele, die bei kommenden Sanierungen ohnehin erneuert würden.
Fabian Haubenreich regte an, im Amtsblatt auf korrektes Parken in der Hauptstraße hinzuweisen. Susanne Hermann meldete, dass das Haltegitter am Gemeinde-Wohnhaus locker sei. Kritisch sei dies weil seit der Einrichtung eines Kosmetikstudios im Gebäude verstärkt Publikumsverkehr herrscht.
Michael Jakob erkundigte sich nach neuen Bauplätzen in Lülsfeld – Heinrichs verwies auf Planungen in der Nähe des Spielplatzes.
Martin Stöcker wollte wissen, warum inzwischen Blechhütten auf den verpachteten Gartengrundstücken an den Lülsfelder Seen erlaubt seien, obwohl dies früher untersagt war. Der Bürgermeister erklärte, dass es dabei auch auf das Gesamtbild ankomme.
Nach gut 90 Minuten endete die Versammlung – informativ, locker und mit viel Bürgerbeteiligung.
 
 	

