In seiner Rolle als Kämmerer präsentierte der Lülsfelder Rene Borchardt die Jahresrechnung für das Jahr 2023. Im Wesentlichen gab es keine großen Überraschungen. Erfreut wies Borchard darauf hin, dass die Gemeinde aktuell keine Schulden hat. Dazu kommen noch Rücklagen in Höhe von rund 223.000 Euro zum Beispiel für Kanalsanierungen.
Nach einem Jahr stellte Revierförster Felix Reichelt zum Zweiten Mal dem Lülsfelder Gemeinderat den Bericht zur Waldpflege vor. Zuerst ging er auf die Schäden im Wald ein. Am meisten waren Eichen und Eschen im gesamten Gemeindewald betroffen. Ursachen dafür waren Trockenheit, Hitze, schwere Böden und Insekten. Dazu kämen noch Trockenschäden bei Hainbuchen. Da geschädigte Bäume möglichst zeitnah dem Wald entnommen werden sollten sprach der Förster als nächstes das Thema Waldverjüngung an. Gerade durch den Klimawandel sei dies ein sehr wichtiges Thema, weil die Wuchsbedingungen sich deutlich verschlechtern würden. Er veranschaulichte eine mögliche Strategie durch die Gegenüberstellung der Baumarten Speierling und Wald-Kiefer. Während es der letzteren Art in den nächsten Jahrzehnten deutlich zu warm würde, sei der Speierling für die Erwärmung besser geeignet.
Höhere Kosten durch die Verteilung des Schadholzes im Gemeindewald
Im Gemeindewald wurden insgesamt 651 Festmeter Holz geerntet; überwiegend Eichen und Eschen. Rund 80 Prozent der Ernte entfielen auf Schadholz, ein planmäßiger Holzeinschlag fand praktisch nicht statt. Die Verbreitung des Schadholzes im gesamten Wald führte zu höheren Erntekosten, die sich auf rund 22.000 Euro beliefen. Dem gegenüber stünden zum Glück Einnahmen in Höhe von etwa 44.000 Euro.
In seinem Ausblick wies Reichelt als zentralen Punkt auf den Ausbau der Verjüngung in den geschädigten Bereichen hin. Um junge Bäume vor Wildverbiss zu schützen, sollen zusätzliche Schutzzäune errichtet werden. Gleichzeitig sei geplant, verstärkt auf klimastabile Baumarten zu setzen, um den Wald widerstandsfähiger gegen zukünftige Herausforderungen wie Trockenheit und Schädlinge zu machen. Ergänzend stehen Wegeinstandsetzungsmaßnahmen auf der Agenda, um die Zugänglichkeit und Pflege des Waldes zu verbessern.
Schwerpunkt bei der Bürgerversammlung
Als anschließend erster Bürgermeister Thomas Heinrichs das Wort übernahm, ging es um die wesentlichen Wortmeldungen der Bürgerversammlungen. Schwerpunkt waren hier die planten Windkraftanlagen. Er wusste, dass der Planer „ABO Energy“, Wiesbaden im Frühjahr eine Informationsveranstaltung durchführen möchte und versprach die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig über den konkreten Termin zu informieren.
Danach ging es um Änderungen bei der Friedhofssatzung und hier um die Nutzung des Leichenhauses. Hier wird zukünftig eine Gebühr von 50 Euro pro Tag erhoben. Für die Kühlung kommen zusätzliche 10 Euro hinzu. Eine Gemeindegebühr für Bestattungen und Gräber wurde einstimmig zu Gunsten der Hinterbliebenen abgelehnt. Außerdem wurde festgelegt, dass fünf weitere 30 km/h Schilder in den beiden Orten aufgestellt werden sollen. Schließlich informierte der Bürgermeister noch darüber, dass der Auftrag für eine Kanalbefahrung zur Feststellung von Schäden vergeben wurde. Die geplante neue Ladesäule in der Schallfelder Schloßgasse wird vorerst nicht kommen. Ein entsprechender Förderantrag wurde jüngst negativ beschieden.
Am Ende bat Heinrichs noch um Unterstützung durch Wahlhelfer bei der anstehenden Bundestagswahl im Februar.
Vor allem Eichen und Eschen sind im Lülsfelder Wald geschädigt.