Gemeinde Lülsfeld   DEU Lülsfeld COA svg
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Von der kleinen Erholungsoase im Hof bis zur aufwändig und vielschichtig gestalteten Gartenanlage - Tag der offenen Gartentür war ein voller Erfolg

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Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Schweinfurt hatte nach mehrjähriger Corona-Pause heuer wieder zum „Tag der offenen Gartentür“ eingeladen. Für die zahlreichen Besucher bestand die Möglichkeit sieben private Lülsfelder und vier Schallfelder Gärten zu besichtigen. Fünf weitere Gärten im nördlichen Landkreis waren zwar auch geöffnet, aber die Gemeinde Lülsfeld war diesmal der Schwerpunkt der Veranstaltung, die seit über zwei Jahrzehnten, immer am letzten Sonntag im Juni, große Aufmerksamkeit unter Gartenfreunden weckt.

Auch ohne einen örtlichen Obst- oder Gartenbauverein stellten sich die teilnehmenden Privatpersonen der Herausforderung einer solche Aktion. Unterstützt wurden sie dabei von der politischen Gemeinde, allen voran Lülsfelds Bürgermeister Thomas Heinrichs und den Landfrauen des Bauernverbands, vertreten durch Birgit Mayer-Bedenk. Einige örtliche Vereine sorgten zudem für Essen und Trinken.

Bei der Auswahl der Gärten arbeitete man mit der Kreisfachberatung des Landratsamts Schweinfurt zusammen. Vor allem bei der Gestaltung des Lilienfeldes im Seeweg in Lülsfeld gab es vorab viele wertvolle Tipps. In Anlehnung an das Wappen der Gemeinde und dem Namen Lülsfeld, der sich von Lilienfeld ableitet, hatten unzählige Helfer dort in den letzten Monaten ein floristisches Kleinod geschaffen, das inzwischen zahlreiche Besucher anlockt und in der Umgebung seines gleichen sucht. Monika und Albert Krauss kamen zum Beispiel mit dem Fahrrad aus Poppenhausen. Ihr eigener Garten sei zwar gerade erst fertig gestaltet, aber die Chance eine sportliche Radtour mit so einer Gelegenheit zu verbinden liege eben auch nah. Überhaupt war das Fahrrad offensichtlich das am häufigsten benutze Gefährt. Der Radweg zwischen den Ortsteilen war jedenfalls noch nie so stark frequentiert wie an diesem Tag. Die meisten der zahlreichen Besucher wollten sich Ideen und Tipps holen. Andere kamen zum Fachsimpeln und Informationsaustausch. Entsprechend zufrieden mit der Resonanz waren die Veranstalter und vor allem die stolzen Gartenbesitzerinnen und -besitzer.

Die Schallfelder Rita und Lothar Riedel luden in ihren weitläufigen Garten mit altem und neuem Baumbestand ein. Die Gäste konnten auch einen „Steinmann“ mit Steinen aus sechs Kontinenten bewundern.

Anita und Gottfried Schulz präsentierten ihren Küchengarten mit Gemüse. Ein sehr alter Baumbestand rahmte das Ensemble ein. Karin und Ernst Schmitt zeigten ihren Nutzgarten mit Hügelbeeten mit mediterranem Gemüse. Gleichzeitig nutzen sie ihn gerne auch als „Wohngarten“

Auch Silvia und Roland Bäuerlein schätzen den praktischen Nutzen ihres Gartens. Da sich dort neben Gemüse und Kräutern auch verschiedene Beerensträucher befinden bezeichnen sie ihn auch gerne als „Naschgarten“.

Versteckt hinter einer alten Scheune eines ehemaligen Bauernhofs findet sich der wohl am aufwändigsten gestaltete Garten. Der Lülsfelder Landschaftsgärtner Klaus Scheder hat dort mit seiner Frau Sarah zahlreiche klassische Elemente wie Rosen und Clematis oder einen Pavillon integriert. Aber gerade die neuen Gestaltungsideen oder ungewöhnliche Stauden zogen die Besucher in ihren Bann. Nicht umsonst wurde das Paar in der Vergangenheit schon mehrfach von verschiedenen Gremien ausgezeichnet. Klaus Scheder gab in mehreren Führungen viel Fachwissen an die interessierten Zuhörer und Zuhörerinnen weiter.

Gleich auf der anderen Straßenseite präsentierte die Lebensgemeinschaft „Go & Change“ im ehemaligen Klostergarten ihren biologischer Obst-, Gemüse und Kräuteranbau. Eine Wildblumenwiese dient als Entspannungsort der Bewohner und als Lebensraum für viele Tiere.

Ganz in der Nähe machten Edith und Robert Schemmel die Vorbeigehenden mit ihrem romantischen Vorgarten neugierig. Wer dann das Anwesen betrat entdeckte einen malerischen Landhausgarten und einen schönen klassischen Bauerngarten. Als Vierte an diesem floristischen „Hotspot“ präsentierte Stephanie Zwickl ihre historische Obst- und Gemüsesorten. In ihrem „Naschgarten“ konnten die Gäste beispielsweise über 50 Tomatensorten oder japanische Weinbeeren entdecken.

Schließlich rundeten zwei weitere ehemalige Bauernhöfe das Portfolio ab:

Sonja und Martin Ament bewiesen, dass es für eine Erholungs- und Freizeitoase nicht viel braucht. Ein wenig Grün und ein schattiges Plätzchen reichen zur Erholung aus oder können sehr gut für das Feierabendbier mit Freunden genutzt werden. Dem Hof von Margit und Bernhard Scheder sieht man an, dass er liebevoll und mit Liebe zum Detail gestaltet wurde. Viele alte Elemente, wie das originale Hoftor wurde stilecht ins Ambiente aufgenommen.

Alle waren sich am Ende einig: Auch wenn doch das ein oder andere Pflänzchen etwas geknickt wurde und der Rasen an manchen Stellen in den nächsten Tagen etwas mehr Pflege braucht würden sie sofort wieder mit machen.