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Prämiere im Lülsfelder Gemeinschaftshaus – Erste Bürgerversammlung unter Leitung von Thomas Heinrichs.

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Obwohl er schon mehr als ein Jahr das Amt des ersten Bürgermeisters der kleinsten Gemeinde des Landkreises bekleidet hatte Thomas Heinrichs wegen den Auflagen der Pandemie bisher keine Bürgerversammlung abhalten können. So gab es erst jetzt die Prämiere im Lülsfelder Gemeinschaftshaus zu der Heinrichs die rund 40 Erstwählerinnen und Erstwählern der Bundestagswahl sogar in einem persönlichen Anschreiben eingeladen hatte. Zum Auftakt blickte er mit den knapp 60 anwesenden Lülsfelderinnen und Lülsfeldern in die Vergangenheit. Im Mai 2020 hatte er sein Amt von seinem Vorgänger Wolfgang Anger übernommen.

Er erinnerte an seinen Wahl-Flyer, mit dem er seine damals priorisierten Themen beschrieben hatte. Detailliert schilderte er die inzwischen eingeleiteten Maßnahmen zu den Themen Innenentwicklung, Dorfgestaltung, Baugebiete, „Wald mit Zukunft“ und der Förderung einer aktiven Dorfgemeinschaft. 

Stolz sei er, zusammen mit dem Gemeinderat schon viele weitere Projekte umgesetzt zu haben. So konnte in Schallfeld der Containerplatz schöner gestaltet werden. Neue Sirenen wurden in Schallfeld und in Lülsfeld installiert. Mehrere Bäume wurden aus Sicherheitsgründen zurückgeschnitten, ein Ginkgobaum in der Schallfelder Ortsmitte gepflanzt. Renoviert wurde das gemeindeeigene Mietshaus, und einige Bereiche der Kläranlage. Besonders hob er die Neugestaltung des Lilienfeldes in Lülsfeld hervor. Dankbar sei er für die Spenden und die tatkräftige Unterstützung bei den vielfältigen Aktionen zur dessen Erstellung. Weiteres Highlight sei die Neugestaltung des Schallfelder Friedhofs gewesen. Lediglich einige wenige Tätigkeiten seien dort noch offen. Auch im Bauhof wurde man tätig. Um mehr Stauraum zu schaffen wurde eine Zwischendecke eingezogen. Außerdem hatte man trotz Corona zwei Aktionen für die Kinder organisiert. Diese durften zu Weihnachten und zu Fasching das Rathaus mit selbst Gebasteltem schmücken.

Eine der größten Herausforderungen seiner bisherigen Amtszeit stellte das Hochwasser im Sommer diesen Jahres dar. Unmittelbar nach diesem Jahrhundertereignis wurden erste Maßnahmen in die Wege geleitet. So wurden unter Anderem sogenannte „Flutboxen“ angeschafft, die zukünftig von betroffenen Bewohnern ausgeliehen werden können um ihre Keller sofort auszupumpen.

Anschließend blickte er auf die größten anstehenden Projekte. Obwohl die Planungen zum Dorfplatz in Schallfeld schon weit fortgeschritten seien, müsse die Gemeinde wohl noch einige Stunden investieren um verwaltungstechnische Belange zu klären und um die maximal mögliche Förderung zu bekommen. In Lülsfeld wird der Schwerpunkt der nächsten Zeit in der Umgestaltung der Kirchstraße und des Umfelds der Kirche „Allerheiligen“ sein. Neue Bauplätze stellte er im neuen Baugebiet „Brunnhügel“ in Lülsfeld in Aussicht. In Schallfeld sei man zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Baugebiet, da aktuell nur noch zwei Grundstücke zum Verkauf stünden. Eine weitere Herausforderung der Zukunft stelle der Ablauf der Betriebserlaubnis für die beiden Kläranlagen dar.

Mit einer Einwohnerzahl von 836 Bürgerinnen und Bürgern gab es keine Veränderung zum Vorjahr. 41 Wegzügen standen 37 Zuzüge gegenüber. 5 Sterbefälle wurden durch 9 Geburten wieder ausgeglichen. Dazu gab es 5 Eheschließungen. Mit einer Prokopfverschuldung in Höhe von 148 Euro liege die Gemeinde deutlich unter dem Landesschnitt von mehr als 500 Euro.

Zum Abschluss seiner Rede dankte der Bürgermeister seinen Kollegen im Gemeinderat, seiner seiner Stellvertreterin Andrea Reppert und dem Team des Bauhofs. Einzeln führte er alle weiteren ehrenamtlich Tätigen der Gemeinde auf.

Die Bürgerfragerunde eröffnete Joachim Bördlein, der wissen wollte, was es mit einer nicht genauer beschriebenen Fläche auf dem neuen Bebauungsplan im Bereich der Üz auf sich habe. Heinrichs beschrieb die Fläche als Reservefläche, die bis zu einer späteren Zuordnung zum Beispiel als Parkplatz genutzt werden kann. Bördlein schlug vor, diesen Parkplatz so anzulegen, dass er auch für alternativ nutzbar sei. Zum Beispiel leicht abgesenkt, um ihn im Winter zu fluten und als Eisstockbahn zu nutzen.

Otmar Haubenreich wunderte sich über die Steigerung der VG-Umlage von 40% innerhalb von zwei Jahren. Der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Anger erinnerte sich an die Vorjahre, als die Umlage noch deutlich höher lag. Der amtierende Bürgermeister bestätigte, dass diese Schwankungen nicht außergewöhnlich sein.

Die Frage von Patrick Zinser zielte auf das Lilienfeld ab. Was unter den vom Bürgermeister angesprochenen  Erweiterungen zu verstehen sei. Heinrichs kündigte einen Fußweg und einen kleinen Fahrradtrail für die Jugendlichen an. In diesem Zusammenhang wies er auf eine ausgelegte Liste hin, in die sich Interessenten eintragen könnten um sich an verschiedenen Projekten zu beteiligen. Zinser wollte weiter wissen, wieso ein weiterer Bauhofmitarbeiter angestellt werden sollte. Der Bürgermeister beschrieb nochmal ausführlicher die vielfältigen und umfangreichen Tätigkeiten die im Laufe des Jahres für die Gemeinde anfallen und die zuverlässig durch seine Mitarbeiter erledigt würden. Danach sprach Zinser mehrere seiner Meinung nach widersprüchlicher Verkehrsbeschilderung im Gebiet der Gemeinde an. Heinrichs rief ihn auf, ihm seine konkreten Vorschläge wissen zu lassen, um sie bei einer der nächsten Verkehrsschauen berücksichtigen zu können.

Julian Hermann wollte wissen, ob man im Wohngebiet am Schleifweg aus Sicherheitsgründen Bodenschwellen einbauen könne. Zweite Bürgermeisterin Andrea Reppert versprach auch diesen Punkt bei der nächsten Verkehrsschau zu thematisieren. 

Lothar Riedel fragte wegen fehlenden Toiletten bei der Planung des Schallfelder Dorfplatzes nach. Heinrichs nannte eine Vereinbarung mit der Schallfelder Feuerwehr, die in Besitz eines Toilettenwagens sei. Ein entsprechender Anschluss auf dem neuen Gelände sei berücksichtigt.

Peter Lindner wollte wissen, ob es schon detaillierte Planungen für die Neugestaltung der Kirchstraße gäbe. Der Bürgermeister verneinte dies und rief alle Anwohner auf, sich bei den demnächst anstehenden Planungen zu beteiligen.

Auch Ewald Weisenseel fragte in diese Richtung. Er wollte wissen, ob die Kosten in diesem Zusammenhang auf die Anwohner umgelegt werden würden. Thomas Heinrichs verneinte auch das.

Bernhard Scheder interessierte sich für die Unterstützung bei der Sanierung von Gebäuden im Ortskern. Das Ortsoberhaupt stellte auch hier Förderungen in Aussicht. Der Förderweg und die Förderhöhe würden von der jeweils zuständigen Behörde und der Gemeinde festgelegt. Susanne Landauer wusste, dass es entsprechende Beratungsgutscheine für Interessenten gäbe.

Tobias Zech fragte, ob zukünftig auch das Oberflächenwasser bei den Abwassergebühren berücksichtigt würden. Auch das bejahte der Bürgermeister.

Martin Stöcker schlug schließlich vor den Grünstreifen neben dem Radweg zum Lülsfelder Sportplatz als Blumenwiese zu gestalten um auch das regelmäßige Rasenmähen einzusparen. Dies sei bereits geplant, allerdings sei der Boden zuerst entsprechend aufzubereiten. Deshalb solle diese Aktion erst im nächsten Jahr ausgeführt werden.

Da es keine weiteren Wortmeldungen mehr gab schloss Heinrichs den offiziellen Teil nach knapp zwei Stunden ab.