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Zuchtbulle mit mangelhafter Deckfähigkeit – Gemeinderatssitzung vom 19.01.2021

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Vor 23 Jahren übersetzte der Fuldaer Soziologe Andreas Müssig alte Lülsfelder Gemeindeprotokolle aus dem Alt- ins Neudeutsche. Er wollte damit einen Einblick in das Leben unserer Vorfahren im 19 Jahrhundert geben. Sein erstes Buch betitelte er mit „Kriege, Seuchen und Gefahren“. Einen besseres Bild des täglichen Gemeindelebens gibt der Band „Alltagsprobleme, Lülsfeld im 19. Jahrhundert“. Über die mangelhafte Deckfähigkeit eines Zuchtbullen oder über die Sitzungen des Amtsarmenausschusses ist dort zu lesen. Die heute noch von den Kindern vorgetragenen Reime zu Neujahr und zu Ostern sind dort mit der Jahreszahl 1841 festgehalten.

Ob dieser Einblick in die Zeit unserer Vorfahren den Bürgern weiterhin vorenthalten sein sollte beriet der Lülsfelder Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Da damals natürlich auch die jeweiligen Akteure akribisch protokolliert wurden, hatte man Bedenken dass Rückschlüsse auf Mitbürger gezogen werden könnten und damit einige Ortsbewohner nicht mit einer Veröffentlichung einverstanden wären. Die Chroniken als solche zu veröffentlichen schloss das Gremium deshalb aus. Man einigte sich darauf sporadisch einzelne Abschnitte im Amtsblatt oder auf der Gemeindehomepage www.luelsfeld.de zu veröffentlichen. Allerdings ohne die Nennung von Namen der Beteiligten. Gemeinderat Martin Ament und Bürgermeister Thomas Heinrichs erklärten sich bereit die Organisation zu übernehmen.

Geld für nicht ausgebildete Übungsleiter?

Nicht einig wurde man ob es wie in den Vorjahren wieder Zuwendungen an die Sportvereine für den Einsatz von Übungsleitern geben sollte beziehungsweise wie hoch diese ausfallen sollten. Es zeichnete sich ein Ungleichgewicht zwischen den beiden Sportvereinen in den Ortsteilen ab, da in Lülsfeld mehr Personen eine entsprechende Ausbildung erfolgreich absolviert hatten. Norbert Saalmüller schlug vor, auch für Diejenige eine Unterstützung vorzusehen, die zwar keine offizielle Übungsleiterausbildung vorweisen können, sich aber überdurchschnittlich für ihre Vereine einsetzten.  Martin Ament vertrat aber die Meinung, dass es wichtig sei eine standardisierte Ausbildung nachweisen zu können. Als Kompromiss schlug Bürgermeister Thomas Heinrichs vor jetzt beiden Vereinen einen Betrag in Höhe von rund 1.400 Euro zukommen zu lassen. Weitere zukünftige Förderungen sollten aber in der nächsten Sitzung im nichtöffentlichen Teil besprochen werden. Mit drei Gegenstimmen wurde dieser Vorschlag angenommen.

Bereits vor einem Jahr beschloss der Lülsfelder Gemeinderat die Sanierung des Schallfelder Friedhofs und veranschlagte damals ein Budget in Höhe von 43.038 Euro. In der Zwischenzeit hatten sich aber einige unerwarteten Zusatzaufwände ergeben. So reiche zum Beispiel die ursprünglich geplante Auskofferung von etwa 15 cm laut Heinrichs nicht aus. Zusätzliche Entwässerungen sollten auch noch berücksichtigt werden. Zusammen schätzte der Bürgermeister die Mehrkosten auf rund 19.000 Euro. Verabschieden wollen die Räte diesen Betrag in ihrer nächsten Sitzung.

Eine sogenannte Waldprämie der Bundesregierung können Gemeinden beantragen, die ihren Wald mit dem sogenannten PEFC- Siegel nach auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Vorgaben zertifizieren lassen. Für beide Waldflächen in Schallfeld und Lülsfeld käme so ein Betrag von etwa 8.000 Euro zustande. Dem gegenüber stünden jährliche Kosten in Höhe von 14,40 Euro. Nachdem laut Heinrichs auch der zuständige Revierförster Gerald Eser eine Zertifizierung befürworte, stimmten die Räte einstimmig zu.

Als Bauvorhaben wurden genehmigt: Der Abbruch und Neubau eines Wohnhauses mit Doppelgarage auf Flurnummer 99 und die Errichtung eines Carports auf Flurnummer 344/14 in Schallfeld. Außerdem der Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage Flurnummer 472/3 in Lülsfeld.

2020 04 23 Wald MG 9777 HDR Pano

Der Lülsfelder Gemeindewald soll bald das PEFC-Siegel für nachhaltige Bewirtschaftung erhalten.