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Alles begann mit „Asterix und Obelix“ - 50 Jahre Gemeindebücherei Lülsfeld

2017 11 25 50JahreBibliothekLülsfeld MG 6343
Bürgermeister Wolfgang Anger, stellvertretende Büchereileiterin Ulli Kram, Erster Büchereileiter Hans Anger, ehemalige stellvertretende Büchereileiterin Gabriela Triphan, Büchereileiter Steffen Braum, stellvertretende Büchereileiterin Ruth Braum.

„Die Staatliche Beratungsstelle für Volksbüchereien begrüßt es außerordentlich, daß die Gemeinde Lülsfeld sich bereitgefunden hat, eine gemeindliche Jugendbücherei zu errichten und auch jährlich für den laufenden Haushalt bzw. den Auf- und Ausbau der Bücherei zu sorgen.“

Mit diesen Worten begann am 22. Dezember 1966 die offizielle Geschichte der Gemeindebücherei Lülsfeld. Aus dem Grund luden erster Bürgermeister Wolfgang Anger und die Büchereileitung alle Leser und Nichtleser zu einer kleinen Feier ein. Der Bürgermeister begrüßte seine Gäste unter ihnen auch den kompletten Gemeinderat und übergab das Wort an Sabine Teigelkämper von der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen aus Würzburg.

Sie wusste zu berichten, dass die Bücherei aktuell etwa 2.500 Medien besäße und was die Ausleihen beträfe bayernweit im Jahr 2016 mit 4,14 Entleihungen pro Einwohner den Höchsten Wert bei Gemeinden bis 1.000 Einwohnern erreicht hätte.

Anschaulich schilderte dann der erste Leiter Hans Anger die Situation als er als Lehrer viel zu wenige Bücher für die vielen Kinder zur Verfügung hatte. Da keimte die Idee eine Kinder- und Jugendbücherei zu gründen. „Von den ersten hundert Mark vom Bürgermeister kaufte ich Asterix und Obelix-Bücher weil das die Kinder lesen wollten“ berichtete Anger. Später kamen „Was ist Was“ Bücher dazu, die dann aber auch immer häufiger von Erwachsenen ausgeliehen wurden. Da der Bedarf größer wurde, gründete man dann 1966 offiziell die Gemeindebücherei. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag darin für die Studenten des Orts Fachbücher per Fernleihe, meistens von Hochschulen und Universitäten zu besorgen. Als persönlichen Höhepunkt bezeichnete Anger die Beschaffung eines Buchs über „Computertechnik“ zu einer Zeit, als das Thema nur unter Spezialisten bekannt war. Da das entsprechende Buch in Deutschland nicht verfügbar war, war er um so erstaunter, als er eines aus Prag gesendet bekam – bemerkenswert deshalb, weil es noch zur Zeit des „eisernen Vorhangs“ geschah, so Anger weiter.

2011 übergab er dann die Leitung an Steffen Braum. Er versuchte die Chronik seines Wirkens in einem Buch festzuhalten. Zuerst sinnierte er über den Titel. „Die Geschichte der Bücherei Lülsfeld im Wandel der Zeit“ sei ihm zu sperrig, „Mahngebühr“ auch kein passender Titel. Da deutlich mehr Frauen lesen würden fand er den Titel „Ein ganzes halbes Buch“ dann doch eher kundenorientiert. Im ersten Kapitel würde er die Suche nach dem Nachfolger des Gründers Hans Anger schildern. Dort würde beschrieben, dass einiges Kriterium für seine Wahl die Tatsache sei, dass er „der Lehrer“ sei.

Ein Kapitel würde er seiner Stellvertreterin Ulli Kram widmen. Sie sei ihm planerisch und organisatorisch weit voraus. Dann gäbe es weitere Kapitel die etwa mit „Die Bücherei: „Leuchtturm der Kultur im Sturm der Moderne“ oder „…letzte Bastion im Zeitalter von Internet und Handy“ betitelt seien.

Nicht fehlen in seinem Buch dürfte am Ende die Danksagung, die er seinem Vorgänger Hans Anger und seinem Team widmen würde. Außerdem auch dem Gemeinderat für das Budget von aktuell 2.500 Euro aber vor allem auch seinen Leserinnen und Lesern.

Musikalisch wurde die Feier von Ricarda Lembcke als Solistin auf der Flöte untermalt. Nach einem kleinen Imbiss konnten die Anwesenden die kleine Feier mit einer Lesung von Renate Eckert aus ihrem aktuellen Roman „Brunnenkind“ ausklingen lassen.

Für den Rest des Jahres seien neben einem Büchereiquiz noch zwei Vorleseabende für junge Zuhörer sowie je ein Sektempfang an den Ausleih-Sonntagen geplant.