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Keine neue Glocke für das Lülsfelder Kloster, aber jede Menge guter Ideen - Gemeinderatssitzung vom 21.03.2017

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Neue Mitbürger stellen sich vor


In der jüngsten Gemeinderatssitzung verlas Zweiter Bürgermeister Lothar Riedel ein Begrüßungsschreiben der Mitglieder des Vereins „Go&Change“, den neuen Mitbürgern Lülsfelds, die gerade das ehemalige Kloster wiederbeleben.


Als Vertreter besuchten Mia Schwarz und Georg Barthels die Sitzung. Trotz der ausführlichen schriftlichen Schilderungen hatten einige Räte noch konkrete Fragen an die beiden. Anschaulich stellten die beiden ihren Verein und ihre Ziele vor.


Go&Change bestünde seit ca. 1,5 Jahren; seit etwa einem Jahr lebe man in Halle/Leipzig zusammen und konnte in diesem Zeitraum die Anzahl der Mitglieder auf 23 erhöhen – Tendenz steigend. Es sei auch der ausdrückliche Wunsch zu Wachsen wozu das Gebäude und das Gelände bestens geeignet sei.


Als konkretes Projekt seien unter anderem die Arbeit mit schwer erziehbaren Jugendlichen geplant. Dazu gäbe es unter den Neubürgern einige Pädagogen und Psychologen. Darüber hinaus möchte man auch das Dorfleben der Lülsfelder und der Einwohner der Nachbargemeinden bereichern. Dazu könnte zum Beispiel ein generationen-übergreifender Treff – Bürgercafe - dienen bei dem man sich mit Kicker, Dart oder Brettspielen bei einer Tasse Tee oder Kaffee austauschen könne. Auch Musik oder Singveranstaltungen sollen das Portfolio erweitern. Zielgruppenorientiert könnte sich Barthels statt der Brett- auch Computerspiele oder Sportangebote vorstellen um möglichst Viele der jungen Generation anzusprechen.

Während die Wiederbelebung der ehemals klösterlichen Gärten schon konkret beschlossen sei, würde aktuell eine Bestellgemeinschaft für Bioprodukte in Erwägung gezogen, da man erfahren habe dass es in Lülsfeld seit längerem keinen Lebensmittelladen mehr gäbe. Auch handwerkliche Unterstützung sei denkbar sagte der gelernte Zimmerer Barthels zu. Alles Hinweise darauf, dass sich die neuen Mitbürger bereits ausgiebig mit den Wünschen und Bedarfen ihrer neuen Nachbarn beschäftigt hätten. Man wolle „ein Teil des Dorfes werden“ brachte es Mia Schwarz auf den Punkt.

Dann schilderten die beiden die Gespräche mit den Würzburger Klosterschwestern. Gelebte Nächstenliebe, gemeinschaftliche Kultur und Spiritualität sei die beiderseitige Grundlage für ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Schwestern gewesen, was letztendlich die Basis für den Verkauf des ehemaligen Klosters darstellte.

Mit dem Hinweis auf ein Mitglied mit betriebswirtschaftlicher Ausbildung konnten die beiden den Gemeinderat von einer stabilen Kostensituation überzeugen. Die Finanzierung sei gesichert über Eigenkapital, Bank- und Privat- Krediten sowie über Spenden und den privaten Einkünften einiger Mitglieder. Zu einem Kennenlerntag möglichst schon im April wird man die Lülsfelder demnächst einladen.

Auslöser für den Besuch im Gemeinderat war der Antrag auf Unterstützung bei der Beschaffung einer neuen Glocke für das ehemalige Kloster. Go&Change habe diesen Wunsch aus dem Dorf vernommen und wollte seinen Beitrag zur Erfüllung leisten. Gemeinderat Ulrich Schemmel sprach sich jedoch gegen die Anschaffung aus. Er begründete dies damit, dass die Zeit des Klosters und der kirchlichen Nutzung entgültig vorbei sei und man nun nicht krampfhaft an alten Traditionen festhalten dürfe. Die Räte folgten dieser Meinung und lehnten den Antrag ab, zogen aber in Erwägung dem Vorschlag von Ratsmitglied Martin Ament zu folgen, der anregte das Thema in den demnächst anstehenden Bürgerversammlungen anzusprechen.

In diesem Zusammenhang informierte der zweite Bürgermeister darüber, dass die Termine dafür neu festgelegt wurden. Diese finden nun statt am 06.05.2017 um 20:00 Uhr im Schallfelder Feuerwehrhaus und am 07.05.2017 um 19:00 Uhr im Gemeinschaftshaus in Lülsfeld.

 

Neuer Mannschaftsbus auch für die Schallfelder Wehr

Außerdem diskutierte der Gemeinderat eine Anfrage des Schallfelder Feuerwehrvereins auf Unterstützung bei der Anschaffung eines Mannschaftsbusses. Vereinsvorsitzender Rainer Hawelka begründete den Wunsch auf Austausch mit dem Zustand des vorhandenen Busses. Dieser sei in einem Zustand, in dem es nicht lohnend sei noch Geld zu investieren. Vor dem Hintergrund, dass auch der Lülsfelder Feuerwehrverein vor kurzem einen Zuschuss in Höhe von 12.000,- für einen Bus sowie 8.000,- für nötige Umbauten und Ausrüstung erhalten hatte, beschlossen die Räte in gleicher Höhe zu unterstützen.

 

Die nächste Gemeinderatssitzung ist am Montag, 24. April um 19:30 Uhr geplant.

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