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Gemeinderatssitzung vom 14.11.2016

Brennholznachfrage erneut gesunken.

In der November Gemeinderatssitzung begrüßte Bürgermeister Wolfgang Anger den zuständigen Forstrevierleiter Gerald Eser aus Gerolzhofen. Anhand einiger Fotos gab Eser einen anschaulichen Überblick über den in den letzten Wochen durchgeführten Holzeinschlag. Generell ließe sich das Holz in vier Kategorien einordnen. Wertholz, das sind in der Regel wertvolle Stämme aus Eichen oder eventuell auch Kirsche, die sich als besonders stark und fehlerfrei kennzeichnen ließen. Diese werden aus dem Wald herausgefahren und auf einem Wertholzlagerplatz aufgelegt. Die mit fortlaufender Nummer gekennzeichneten Stämme werden anschließend dem jeweils Höchstbietenden in einer sogenannten Submission verkauft. Konkret konnten im Rahmen von zwei Versteigerungen zirka 5.200 Euro für die Gemeinde erzielt werden.

Die zweite Kategorie, die sogenannten Stammhölzer verblieben im Wald. Im Unterschied zum Wertholz haben sie zum Beispiel Verästelungen oder sind krümmer.

In der dritten Kategorie wird Brennholz in Losen in sogenannten Polter an den Waldwegen für Bürger im Rahmen einer Holzversteigerung angeboten. Letztes und günstigstes Sortiment stelle das sogenannte Selbstwerberholz dar. Hier würden zu fällende Baume gekennzeichnet um anschließend komplett in Eigenregie vom Käufer aufgearbeitet zu werden. Dazu würden astige und krumme Bäume markiert um nach deren Fällung geraden und jungen Bäumen eine Chance zu geben um so Wertholz für die Zukunft nachzuziehen.

Seinen Augenmerk legte Eser jedoch auf die Kategorie Polterholz. Er führte aus, dass ein Wirtschaftswald eine Mindestnutzung erfahren sollte um einen gesunden Baumbestand für die Zukunft zu sichern. Selbst bei dieser Mindestnutzung würde die anfallende Polderholzmenge, für die Gemeinde rund 55 Ster, die erwartete Nachfrage übersteigen. Der aktuell günstige Heizölpreis und immer mehr sogenanntes Industrieholz, das ebenfalls als Brennholz auf dem freien Markt angeboten würde, sorge vermehrt dazu, dass viele Bürger sich gegen den Erwerb von Polterholz entschieden. So wurde die Polterholzmenge in den letzten Jahren zwar schon von 83 auf 44 Ster reduziert. Der aktuell erwartete Bedarf würde damit aber trotzdem noch überschritten. Damit könnte der bisher festgelegte Aufwurfspreis von 45 Euro pro Ster nicht gehalten werden. Aus diesem Grund diskutierten die Räte ausgiebig um eine weitere Vorgehensweise festzulegen. Sie einigten sich darauf fachlichen Rat im Rahmen eines Gutachtens einzuholen. Festgelegt wurde aber, die elf Polter für einen Startpreis von 39 Euro zur Versteigerung anzubieten und den Bedarf an Selbstwerberholz zuerst anzufragen. Geplant wurde die Versteigerung am 10. Dezember um 14:00 Uhr im Schallfelder Wald durchzuführen.

Bald keine Maibäume mehr?

In diesem Zusammenhang diskutierten die Gemeinderäte auch den inzwischen aufgetretenen Mangel an Birken. Gerade in einer ländlichen Region mit gelebter Tradition seinen Birken zum Beispiel als Maibäume, oder als Schmuck für Kirchweihen oder Hochzeiten nötig. Eser beschrieb den Rückgang bereits als Folge von zu geringen Holzentnahmen. Birken bräuchten für ein gutes Wachstum relativ viel Sonne. Würde kein Holz entnommen, böten sich auch keine optimalen Wachstumsbedingungen. Abschließend berichtete Eser über die Sonderrodung im Rahmen des Ausbaus der B286 in Höhe Schallfelds sowie eine Pflanzaktion.

Zum Abschluss des öffentlichen Teils der Gemeinderatssitzung stimmten die Räte einem Antrag auf Erstellung einer Terrasse auf einer Garage Fl.-Nr. 68 in Lülsfeld zu.

Die nächste Gemeinderatssitzung ist für den 12. Dezember um 19:00 Uhr geplant.

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