Gemeinde Lülsfeld   DEU Lülsfeld COA svg
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Neujahrsempfang der Gemeinde

Im neu renovierten Gemeinschaftshaus begrüßte Bürgermeister Wolfgang Anger alle Anwesenden und vor allem die zur Auszeichnung erschienenen Ehrengäste: Julia Wiener, Elmar Scheder sowie die Feuerwehrmänner Ralf Lang, Peter Finster und Alfons Friedrich. Ein Gruß ging an den Ehrenbürger Hans Anger, der leider nicht teilnehmen konnte. Dann hieß er den Vertreter der Pfarreiengemeinde Herr Pfarrer Stefan Mai und Herrn Pfarrvikar Kai Söder willkommen. Besonders freute er sich, über die Anwesenheit von Herrn Landrat Florian Töpper, der wieder einen Platz in seinem engen Terminkalender gefunden hatte. Neben den anwesenden Bürgermeisterkollegen der Nachbargemeinden galt sein „Herzlich Willkommen“ auch dem Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft und erstem Bürgermeister von Gerolzhofen, Thorsten Wozniak sowie dem Abteilungsleiter, Kämmerer und Lülsfelder Bürger René Borchardt. Als Vertreter der Feuerwehr hieß er Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm, Kreisbrandrat Holger Stunk und den frischgebackenen Kreisbrandmeister Fabian Haubenreich (ebenfalls Lülsfelder) willkommen.

Zurückblickend ging er auf die Höhepunkte des vergangenen Jahres ein. So ließ er stolz die Anschaffung der beiden neuen Tragkraftspritzenfahrzeuge Revue passieren, die ohne Fremdfinanzierung angeschafft werden konnten und die, zweifelsohne eine wichtige Investition in die Zukunft und Sicherheit der Bürger darstellten. Ein weiteres Highlight stelle die Erweiterung des vorhandenen Kindergartens in Lülsfeld dar. Trotz oder gerade wegen eines zu erwartenden Einwohnerrückgangs erhöht diese bewusst getroffene Entscheidung die Chance potenzielle Neubürger mit kleinen Kindern für die Gemeinde zu gewinnen. Besonders stellte Anger heraus, dass die anfangs prognostizierten Kosten sogar unterschritten werden konnten.
Über die rege Nutzung des neuen Geh- und Radweges zwischen den Gemeindeteilen konnte der Bürgermeister aus erster Hand berichten, da er von seinem Wohnhaus aus einen wunderbaren Blick darauf habe. Des Weiteren wusste er von den dreißig jugendlichen Flüchtlingen zu berichten, die seit letztem Herbst im ehemaligen Kloster untergebracht sind. Besonders freute er sich über die schnelle Integration in die Gemeinde und machte dies am Beispiel der letzten Silvesternacht fest in der die Jugendlichen zusammen mit den Lülsfeldern das neue Jahr begrüßten.
Keine sinnvolle Verwendung konnte bisher leider für das ehemalige Schulgebäude in Schallfeld gefunden werden. So muss dieses nun in der ersten Jahreshälfte abgerissen werden. Auf dem Areal sollen anschließend Bauplätze und eine kleine Dorfanlage entstehen - ein Baustein um ein Abwandern der Bevölkerung aus den Ortskernen zu verhindern. Darüber hinaus ist es ab jetzt auch möglich eine entsprechende Förderung zu erhalten wenn in die Erhaltung vorhandener oder die Schaffung neuer Bausubstanz in den Ortskernen investiert wird. Für dieses wichtige Thema stellte der Bürgermeister seine persönliche Unterstützung und Beratung in Aussicht.
Wie wertvoll das ehrenamtliche Engagement sei, zeigte der Bürgermeister anschließend auf. Er freute sich auf große Unterstützung aus der Bevölkerung zählen zu können. Besonders zeichneten sich zwei Gemeindebewohner aus: Julia Wiener kann ein breites Spektrum an Tätigkeiten für die Allgemeinheit zurückblicken. So war sie über längere Zeit Ortsbäuerin, zeitweise sogar in der Kreisvorstandschaft, Vorstandsmitglied im Frauenbund, Hospizhelferin, 18 Jahre im Pfarrgemeinderat und ebenso lange im Gemeinderat, darunter sogar vier Jahre als stellvertretende Bürgermeisterin. Mit ihrem Hobby hat sie außerdem schon vielen Lülsfeldern bei der Erforschung ihrer Ahnen geholfen.
Auch Elmar Scheder kann eine Vielzahl ehrenamtlicher Tätigkeiten vorweisen. Als Lektor, Mesner, Kommunionhelfer und Organist ist er seit vielen Jahren tätig. Daneben zeichnet er für die Gestaltung des Lülsfelder Pfarrbriefes Verantwortung. Auch den Vorsitz des Pfarrgemeinderates und des Elisabethenvereins hatte er lange inne. Im Gemeinderat war er dreißig Jahre lang engagiert; die Siebener führt er heute noch an. Sowohl bei den Jagtgenossen als auch als Bauernverbandsobbmann opferte er seine freie Zeit. Schließlich pflegt er seit mehr als fünfzig Jahren die Lülsfelder Wetteraufzeichnungen.
Zum Schluss ehrte der Bürgermeister für ihre Tätigkeit bei der Feuerwehr Peter Finster und Alfons Friedrich für jeweils 40 Jahre sowie Ralf Lang für 25 Jahre freiwillige Tätigkeit.
Landrat Florian Töpper schloss sich in seiner kurzweiligen Rede den Worten Angers an. Der Landkreis Schweinfurt sei wegen der engagierten Bürger ein starker Landkreis. Beinahe Vollbeschäftigung und eine gute Infrastruktur seien einige der positiven Kennzeichen in den 29 Gemeinden.
Herausforderung der Zukunft sei ohne Zweifel der demografische Wandel in den dörflichen Gemeinden. Lülsfeld sei dafür ein erwähnenswertes Beispiel. So wurde trotz engem finanziellen Spielraum in die Kinderbetreuung investiert. Zurückblickend erinnerte er an den Neujahrsempfang von zwei Jahren, als die Auflösung des Klosters Maria Schnee bekannt gegeben wurde. Die vergleichsweise schnelle und sinnvolle Nutzung des Gebäudes zeigte er als positives Beispiel für Organisationsfähigkeit und gelebte Hilfsbereitschaft auf. Er konnte sich nämlich in der Zwischenzeit persönlich von der guten Integration der dort untergebrachten jugendlichen Flüchtlinge überzeugen. Dankbar schilderten sie ihm zum Beispiel ihre Teilnahme am Martinsumzug – ein für sie bisher unbekanntes Ereignis. Als weiteres Beispiel für ehrenamtliches Engagement erinnerte er an die mehr als 4000 Arbeitsstunden, die die Lülsfelder in die Renovierung ihres Gemeinschaftshauses investierten.

Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm eröffnete den Anwesenden, dass er bei seinem Vorredner, Landrat Töpper zum 30. Juni diesen Jahres um seine Entbindung von seinen Pflichten als
Kreisbrandinspektor gebeten hatte. Unter anderem deshalb, könne er endlich Wsagen, was er denke“. Er sei nun nicht mehr verpflichtet zum Beispiel auf durch Christbäume verstellte Fluchtwege hinzuweisen. Dies sei ja auch nur ein temporärer Zustand. Nein, er wolle auf die wesentlichen Ereignisse des vergangenen Jahres eingehen. Ein Meilenstein war sicherlich die Anschaffung der beiden neuen Feuerwehr-Fahrzeuge gewesen. Als Freund bezeichnete er den ehemaligen Kreisbrandmeister Jens Michel, der leider plötzlich und viel zu früh verstorben sei. Sich für die Feuerwehr zu engagieren sei „ein eigenartiges Ehrenamt“. Entweder man verschriebe sich richtig, oder man lässt die Finger ganz davon, so Schemm weiter. Nur mit Kontinuität sei ein solcher Dienst machbar. Wieso investierten Feuerwehrler 25 oder gar für 40 Jahre ihres Lebens in diesen Dienst? Nicht weil es Spaß mache, sondern weil es als Verpflichtung angesehen würde.

Die musikalische Untermalung der kurzweiligen Veranstaltung übernahm wieder die Musikgruppe Vivere unter der Leitung von Ulrike Kram.

Bevor zu einem gemeinsamen Imbiss übergegangen wurde bedanke sich Bürgermeister Anger noch bei allen Helferinnen und Helfern der Feier und nicht zuletzt bei seiner Frau Gabi für ihre Unterstützung im vergangenen Jahr.
(Text: Matthias Wiener)

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