Gemeinde Lülsfeld   DEU Lülsfeld COA svg
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Bürgerversammlung in Lülsfeld

Knapp 40 Lülsfelder folgten der Einladung von Bürgermeister Wolfgang Anger zur aktuellen Bürgerversammlung. Dieser untermauerte seinen Rückblick mit einigen Zahlen. Seit der letzten Bürgerversammlung im März 2014 wurden 11 Gemeinderatssitzungen abgehalten und darin zu 55 Punkten im öffentlichen sowie zu 41 Punkten im nicht öffentlichen Teil eingeladen. Er erwähnte die seit der Kommunalwahl im März dazugekommenen Gemeinderäte Christian Pfaff und Ulrich Schemmel. Das Siebenertreffen am 24. Mai beschrieb er als gelungenen Festtag. Ein Highlight, das die Räte über einen längeren Zeitraum beschäftigte war zweifelsohne der Erweiterungsbau am bestehenden Kindergarten in Lülsfeld. Ziel war es eine Kleinkindgruppe von zwölf Kindern zwischen einem und drei Jahren betreuen zu können. Baubeginn war im Mai und wie geplant die Fertigstellung im Dezember. Lediglich einzelne Möbelstücke fehlen noch. Die Arbeiten an den Außenanlagen werden der Witterung entsprechend im Frühjahr beginnen.

Persönlich kann Anger, als Anwohner, die rege Nutzung des neuen Radwegs als Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen bestätigen. Ziel war es beide Ortsteile über eine sichere Verbindung einander näher zu bringen. Näher zusammen gekommen sind auch die beiden Feuerwehren. Nachdem im September die zwei neuen Tragkraftspritzenfahrzeuge von der Gemeinde übergeben wurden, hatten die Kammeraden eine gemeinsame Feier organisiert. Anger lobte die vorbildliche Zusammenarbeit in diesem Zusammenhang.
Anschließend dankte er der Verantwortlichen der Ferienspaßaktionen Anja Bördlein für ihr Engagement. Sie organisierte folgende Aktionen: Das Zelten, auf dem Gelände des SV Germania Lülsfeld; die Besichtigung der Druckerei Teutsch in Gerolzhofen (Büchereiteam Lülsfeld), den Besuch des Freizeitlands Geiselwind (Feuerwehr Schallfeld); eine Waldbegehung mit einer Naturpädagogin (Frauenbund Lülsfeld) und schließlich ein Vorleseabend in der Lülsfelder Bücherei (Büchereiteam)

Anschließend erinnerte der Bürgermeister an die Planungen zur Errichtung von Windkraftanlagen auf Gemeindegebiet, diese sollten zwischen Schallfeld und Frankenwinheim gebaut werden. Nachdem die Bayrische Landesregierung die Anwendung der H10 Regelung beschlossen hat, wird eine Aufstellung an diesem Ort als unrentabel eingestuft.

Im Rahmen der Teilnahme am zweiten Breitbandförderprogramm berichtete Anger von der Beauftragung der Dr. Först Consult aus Würzburg. Ziel ist es von der aktuellen Bandbreite im Bereich von 6 MBit in einen Bereich um 16 MBit zu kommen. Aktuell liegen drei entsprechende Angebote vor. Nach Auswahl und Vertragsabschluss hat der Auftragnehmer ein Jahr Zeit die neue Versorgung sicher zu stellen.

Bezüglich weiterer Nutzung der Schulgebäude sprach Anger an, dass in der Vergangenheit zwar bereits mehrere Gespräche geführt wurden, aber aktuell kein schriftliches Kaufangebot vorliegt. Falls das so bleibt, sei der Abriss für 2016 vorgesehen.

Im Anschluss daran übernahm Kämmerer René Borchardt die Moderation und erläuterte die finanzielle Situation der Gemeinde. Zu den großen Ausgaben im vergangenen Jahr nannte Borchardt jeweils die Eigenanteile der Gemeinde. Diese betrugen 127.940 Euro für die beiden neuen Feuerwehrautos, 239.888 Euro für die Bauarbeiten zur Einrichtung der Kinderkrippengruppe am bestehenden Kindergarten sowie 155.712 Euro für die Radwegverbindung der Gemeindeteile.
Der in einer der letzten Gemeinderatssitzungen vorgestellte Verwaltungshaushalt liegt bei 1.210.000 Euro, der Vermögenshaushalt bei 840.000 Euro. Dies ergibt zusammen einen Gesamthaushalt in Höhe von 2.050.000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr eine Verringerung um 385.000 Euro.
In diesem Zusammenhang berichtete Borchardt von 816 Einwohnern, die aktuell in der Gemeinde leben – davon 439 in Lülsfeld und 377 in Schallfeld. Der Schuldenstand liegt mit 485,- Euro pro Einwohner ein ganzes Stück unter dem Landesdurchschnitt.

Zum Abschluss der Vorträge verlass Anger ein Dankesschreiben von Pfarrer Stefan Mai, das an ihn sowie an Kirchenpfleger Otmar Haubenreich gerichtet war. Mai bedankte sich darin ausdrücklich für den würdevollen Abschied, den die Lülsfelder den Schwestern des Klosters Maria Schnee bereitet hatten. „Das hatte Stil und kann sich sehen lassen“ so Mai weiter.
Dann dankte Anger seinem Stellvertreter Lothar Riedel, den übrigen Mitgliedern des Gemeinderates sowie allen Engagierten die sich um das Wohl der Gemeinschaft kümmern und forderte die Anwesenden auf ihre Fragen zu stellen.

Die erste bezog sich auf die Erreichbarkeit der Bauhofmitarbeiter. Die Einrichtung einer Telefonumleitung vom Festnetz- auf das Mobiltelefon wäre sinnvoll und wichtig, so die Meinung eines Bürgers. Anger verwies darauf, dass die Telefonanlage zu alt sein, um dies zu ermöglichen. Der Fragensteller schlug vor, in diesem Fall die Mobilnummer im Amtsblatt zu veröffentlichen.
Eine weitere Frage bezog sich auf die neu angeschaffte Geschwindigkeitsmessanlage. Anger bestätigte die Vermutung, dass die aufgenommenen Daten gespeichert würden. Die Veröffentlichung einer entsprechenden Statistik stelle der Bürgermeister für die nächste Zukunft in Aussicht.
Wie viele Kinder denn schon in der neuen Kleinkindergruppe seien wollte ein weiterer Anwesender wissen. Anger: „Ein Kind ist angemeldet, zwei weitere haben starkes Interesse geäußert und ein auswärtiges Kind sollte auch dort untergebracht werden“. Aktuell stünden also mindestens noch acht Plätze zur Verfügung.

Kritisch äußerte sich ein Bürger über die Farbauswahl des neu in Lülsfeld verlegten Pflasters. Grau wäre seiner Meinung nach recht unansehnlich. Der Bürgermeister erläuterte, dass die Farbauswahl als „zeitlos“ bewusst getroffen wurde. Zur Frage eines weiteren Anwesenden nach einer möglichen Zinsanpassungen führte Kämmerer Borchardt aus, dass dies bereits veranlasst wurde. Der Fragende war aufgrund einer verzögerten Steuererklärung mit einem nicht mehr zeitgemäßen Zinssatz belastet worden.
Bereits im vergangenen Jahr wurde in der damaligen Bürgerversammlung der Vorschlag gemacht auf dem Lülsfelder Friedhof Baumbestattungen zu ermöglichen. Anger erläuterte dass dies bereits angedacht sei, aber dafür erst eine neue Friedhofssatzung verabschiedet werden muss.
Zum Ende nutzte Reinhold Anger die Gelegenheit und bedankte sich als ehemaliger Vorsitzender des Sportvereins Lülsfeld bei der Gemeinde für die Unterstützung beim aktuell laufenden Umbau des Gemeinschaftshauses.
(Text&Foto: Matthias Wiener)

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