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Feuerwehr-Großübung: vermisste Arbeiter aus Qualm gerettet

LÜLSFELD (ra) Kurz nach 18 Uhr heulten am Freitagabend in Lülsfeld, Frankenwinheim, Schallfeld und Järkendorf die Feuerwehrsirenen auf. Die Gerolzhöfer Wehrleute wurden zeitgleich über Funkmeldeempfänger „still“ alarmiert. Der Grund: Auf dem Gelände der Unterfränkischen Überlandzentrale (ÜZ) in Lülsfeld hatte es eine Verpuffung gegeben, Menschen wurden vermisst.

Das Szenario der Großübung hatten Martin Ebert, der Brandschutzbeauftragte der ÜZ mit den Gerolzhöfer Kommandanten Thomas Zink und Roland Feller sowie dem Lülsfelder Kommandanten Alexander Hartmann im Rahmen der Feuerwehraktionswoche geplant.

Bildunterzeile: Die Atemschutzgeräteträger aus Gerolzhofen und Frankenwinheim retteten die Vermissten aus dem verrauchten Gebäude der ÜZ. Foto: Reinhold Anger
Nach wenigen Minuten waren die alarmierten Wehren mit mehr als 100 Frauen und Männern am Einsatzort und arbeiteten die Aufgaben konsequent ab. Angenommen war, dass sich im Keller des Blockheizkraftwerkes bei Reparaturen an den Warmwasserspeichern ein Unfall ereignet hatte. Dadurch hatten sich Betriebsstoffe entzündet. Dichter Qualm drang ins Treppenhaus, das nicht mehr begehbar war. Mehrere Arbeiter wurden vermisst. Ein Mann war in der Montagegrube der Kfz-Werkstatt eingeklemmt.

Die Lülsfelder Feuerwehrleute versorgten die ersten Schlauchleitungen von einem Hydranten innerhalb des ÜZ-Geländes aus. Die Wehren aus Schallfeld und Järkendorf verlegten eine Leitung von den Lülsfelder Seen zur ÜZ. Die Atemschutzgeräteträger der Gerolzhöfer Stützpunktwehr, die mit sechs Fahrzeugen angerückt war, sowie aus Frankenwinheim suchten und retteten die vermissten Personen. In Rettungstüchern trugen die Wehrleute die Verletztendarsteller, Jungs der Lülsfelder Jugendfeuerwehr, aus dem verqualmten Gebäude. Mit einem Leiterbock zogen Feuerwehrleute einen Vermissten aus einem Schacht.

Zur Sicherung der Atemschutztrupps war die Rot-Kreuz-Bereitschaft Gerolzhofen mit einem Rettungswagen vor Ort. Die Drehleiter aus Gerolzhofen testete die Grenzen des Hydrantennetzes: Mit ihrem Wenderohr wurde von hoch oben Wasser über das Gebäude gespritzt. Zusammen mit weiteren Strahlrohren wurden insgesamt 2000 Liter Wasser pro Minute abgegeben – mehr ging nicht. Eine wichtige Erkenntnis für einen etwaigen Ernstfall.

Kreisbrandrat Georg Vollmuth meinte bei der Abschlussbesprechung, die Wehren hätten „Ausrüstung vom Feinsten“ eingesetzt und die Übung sei ein voller Erfolg gewesen. Martin Ebert erklärte die technischen Einzelheiten des Einsatzes mit Menschenrettung, technischer Hilfeleistung und Brandbekämpfung.

Bürgermeister Wolfgang Anger lobte den Einsatzwillen der Kameraden. Die Bedeutung der Übung für die ÜZ stellte deren Betriebsleiter Gerd Bock heraus. Er sprach von den Folgen, wie einen Stromausfall im Versorgungsgebiet, der durch einen Brand im Werk ausgelöst werden könnte. Zudem wies er auf die geänderte Verkehrssituation im Werk hin, die durch die Neubauten und abgerissenen Gebäude entstanden sei.

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