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Aus dem Gemeinderat

LÜLSFELD (tg) Die in der Juli-Sitzung beschlossene energetische Sanierung des gemeindlichen Wohnhauses in der Schallfelder Straße 3 ist bis auf Weiteres aufgeschoben. Dies beschlossen die Gemeinderäte einstimmig, da die Kosten den dafür eingeplanten Rahmen momentan deutlich überschreiten.

Dipl. Ing. Architekt Alexander Pfeuffer vom beauftragten Ingenieurbüro erläuterte, dass die bislang eingegangenen Angebote der angeschriebenen Firmen für die geplante Sanierung mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) vom Dach bis bis zur Kellerdecke um mehr als über 30 000 Euro über den kalkulierten Kosten von zirka 68 000 Euro liegen. Dies hänge laut Pfeuffer damit zusammen, dass viele Firmen derzeit voll ausgelastet sind und das Projekt kurzfristig umgesetzt werden sollte. Angedachter Beginn der Sanierung war der 20. September.

„Als Gemeinderat kann man die Durchführung zu diesen Preisen momentan nicht verantworten“, sagte Arnold Bedenk. Seine Kollegen hatten die gleiche Meinung, weshalb 1. Bürgermeister Wolfgang Anger den Antrag stellte, die Sanierung mit einem WDVS auf unbestimmte Zeit zu verschieben, um weitere Angebote einholen zu können. Dem stimmte das Gremium auch zu. Gleichzeitig wurde Pfeuffer beauftragt, mit entsprechenden Firmen zu klären, ob eine sofortige Sanierung im betreffenden Wohnhaus Sinn mache oder ob diese ebenfalls erst im Zuge der Gesamtmaßnahme durchgeführt werden soll.

Zu Beginn der Sitzung erläuterten Fritz Bukowski und Rene Borchardt von der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Gerolzhofen ihre Ausführungen zu den Prüfungsfeststellungen der örtlichen Jahresprüfung. Dabei wurde bemerkt, dass einige Rechnungen an die Gemeinde an nicht mehr gültige Anschriften adressiert waren. Wie so etwas zustande kommen könne, wollte 2. Bürgermeister Lothar Riedel wissen. 1. Bürgermeister Wolfgang Anger und Fritz Bukowski räumten ein, dass es in der Vergangenheit versäumt wurde, die Anschriften entsprechend zu ändern. „Dies wurde nun bereinigt“, bemerkte Bukowski.

Das Gremium bekam von Bukowski außerdem eine Liste, die sämtliche Sachversicherungen der Gemeinde enthielt. Dort war abzulesen, was in welchem Umfang versichert ist. Gemeinderat Thomas Heinrichs wollte dazu wissen, ob die Gemeinde irgendwo unter- oder überversichert sei. „In dieser Hinsicht wurde nichts festgestellt“, antwortete Fritz Bukowski. Sollte irgendwo Bedarf bestehen, werde er sich mit 1. Bürgermeister Wolfgang Anger in Verbindung setzen.
Positives hatte Manfred Kraus von der VG Gerolzhofen bei der Bekanntgabe der Jahresrechnung 2008 zu vermelden. „Das Jahr verlief sehr positiv, denn die Gemeinde musste keine Kredite aufnehmen“, so Kraus.

In seinem Rechenschaftsbericht gab Kraus die Gesamtfläche in der Gemeindeflur mit 11,20 Quadratkilometern und die Länge der Gemeindestraßen mit 3,81 Kilometern an. Das Vermögen der Gemeinde verringerte sich im Jahr 2008 um 85 000 auf 2,413 Millionen Euro. Die Schulden sanken um 23 000 auf 328 000 Euro. Das entspricht bei 809 Einwohnern einer Pro-Kopf-Verschuldung von 405,60 Euro. Vergleichbare Gemeinden lagen im Landesdurchschnitt bei 627 Euro.

Der Verwaltungshaushalt schloss im Vorjahr in Einnahmen und Ausgaben mit 936 232 Euro ab, das liegt 1,86 Prozent unter dem Haushaltsansatz. Der Vermögenshaushalt schloss mit 333 781 Euro ab. Das Ergebnis liegt 16,3 Prozent bzw. 46 781 Euro über dem Ansatz. Der Sollüberschuss von 231 916 Euro kann zur Finanzierung kommender Haushalte verwendet werden. 191 458 Euro wurden im Verwaltungshaushalt erwirtschaftet und flossen in den Vermögenshaushalt.

Als Hauptinvestitionen im Vermögenshaushalt hatte er 22 009 Euro für Spielplätze, 12 971 für die Pfarrhaussanierung in Schallfeld und 9 039 Euro Sonderrücklage Wasser aufgelistet.

Dem Antrag der Katholischen Kirchenstiftung Lülsfeld zur Teilübernahme der Renovierungskosten am Kirchturm stand das Gremium positiv gegenüber und beschloss einstimmig, 59 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 3 415 Euro ohne Anerkennung einer Rechtspflicht zu tragen.

Auch der Antrag der Katholischen Kirchenstiftung Schallfeld bezüglich eines Zuschuss zur Renovierung des Taufsteins und eines Ewigen Lichtes wurde von den Gemeinderäten befürwortet. Da es sich dabei um das älteste Stück in der Schallfelder Kirche handle und somit von besonderer historischer Bedeutung sei, wurde einstimmig ein Zuschuss von 40 Prozent der 4 206 Euro Kosten ohne Anerkennung einer Rechtspflicht beschlossen.

Nachdem der Gemeinderat in seiner Juli-Sitzung den Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Baugebiet „Parkplätze an der Schallfelder Straße“ zustimmte, wurde nun dessen Auslegung beschlossen. Gleichzeitig wurde der Name des Baugebiets auf „Parkplätze am Bahndamm“ geändert, um Irritationen mit den bereits vorhandenen Parkplätzen gegenüber der Überlandwerkzentrale zu vermeiden.

Keine Einwände hatte das Gremium für die Baupläne eines Einwohners, der bei einer Scheune auf seinem Grundstück in der Schallfelder Straße 5 einen Teilabriss des Daches durchführen will, um darauf dann eine Photovoltaikanlage zu errichten.

Als Wahlhelfer für die bevorstehende Bundestagswahl am 27. September legte sich der Gemeinderat auf Wolfgang Anger Wahlleiter, Lothar Wolf Stellvertreter, Martin Ament, Doris Hermann, Jutta Ackermann, Gabriela Triphan, Gabriel Hüttner, Hans Landauer, und Bernd Christau fest. Aus Schallfeld sind dies Alfons Vollmuth Wahlleiter, Frank Reppert Stellvertreter, Arnold Bedenk, Gerlind Reppert, Gerhard Dorsch-Werb, Roland Bäuerlein, Norbert Sahlmüller, Martin Mangold und Jürgen Sahlmüller. Für die Briefwahl in Gerolzhofen wurden Maria Schwab und Ewald Weissenseel gemeldet.

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