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Faschingsumzug in Lülsfeld Teil 1

LÜLSFELD (ra) Unter dem Motto "2009 gibt´s ohne Geld die Werke vieler Schriftsteller in Lülsfeld" wurde der Faschingsumzug mit der über 40 jährigen Tradition ein Erfolg auf der ganzen Linie.

Mehr als 2000 Zuschauer kamen in die kleinste Gemeinde des Landkreises, um die Buchmesse bei kühlem, aber trockenem Wetter zu bewundern. Pünktlich um 14 Uhr setzte sich Narrenwurm mit 25 Zugnummern und 157 Teilnehmern in Bewegung.

Angeführt wurde das närrische Treiben von Cleopatra nach Georg Ebers und sofort folgten Emil und die Detektive aus Erich Kästner Schriften, sie wollten den Dieb versohlen, weil er das Geld aus dem Bunker gestohlen hatte. Die letzten vier Piraten der Schatzinsel von Robert Luis Stevenson schlichen sich an, doch sie wurden vom Frauenbund bekehrt, der von Ludwig Thoma`s "Münchner im Himmel" göttliche Ratschläge bekommen hatte.

Gefährlich wurde es, als der Drache aus der Nibelungensage, vermittelt durch Auguste Lechner, mit rauchenden Nüstern, grellen Augen und durchdringendem Gebrüll über den Schatz der Nibelungen wachte, weil die Banken ihn rauben wollten. Howard Pyle´s Robin Hood drehte den Spieß der Politiker um, er fiel in Lülsfeld ein und plünderte bei den Reichen Bier und Wein.

Die Prinzessin aus Schallfeld suchte ihren Prinz genau nach der Buchvorlage von Meg Cabot. Die wilden Kerle von Maurice Sendac tobten auf ihren Wagen und dass Karl May nicht nur vom wilden Westen geschrieben hat, bewies eine riesige Fußgruppe bei denen neben Trappern und Indianern auch Wüstensöhne und -töchter vertreten waren.

Der Räuber Hotzenplotz aus der Feder von Otfried Preupler schaute auch, wie er zu neuer Kohle kommen würde.

Bunt gemischt kamen die Figuren von Astrid Lindgren, die von den Korbballdamen und ihren Nachwuchs dargestellt wurden. Aus den Sommeracher Karpaten reiste Graf Dracula mit dem blutigen Buch von Bram Stoker an. Einen kleinen Auszug aus den Märchen der Gebrüder Grimm brachte eine Gruppe der Korbballjugend.

Alexandre Dumas hatte seine Musketiere als Blaskapelle nach Lülsfeld geschickt. Ein Stück des Weges fuhren sie mit Jules Vernes, dessen Reise in 80 Tagen mit Flugzeug, Schiff und Eisenbahn um die große Welt ging. Tom Sawyer und Huckleberry Finn erschienen frei nach Marc Twain mit ihrem Planenwagen. Den kleinen Eisbär von Hans de Beer stellte ein neunwöchiges Mädchen als jüngste Teilnehmerin des bunten Treibens dar.

Aus der Klassik schickte Shakespeare eine Fußgruppe mit Romeo, Julia und ihren Verwandten zum Umzug in die kleinste Gemeinde des Landkreises. Etwas gefährlicher wurde es beim "Fluch der Karibik" aus den Werken von Rebecca Hohlbein, denn die Piraten hatten ihre Segel auf Angriff gesetzt.

Aktuell aus den USA brachten die Möchstockheimer das Buch Osama - das neue Leben frei nach Christof von Marschall mit. Joan Rowling lies die dem Lülsfelder Umzug seit Jahren treue Frauengruppe aus Frankenwinheim als Harry Potter Ensemble los und das grosse Fressen von Rafael Azcona fand am Wurst- und Getränkewagen statt.

Musik aus der Dose kam aus der Popkommune von Wolf Mein und Lisa Wegen und zum krönenden Zugabschluss erklang das Lied vom Tod von Sergio Donati, denn es waren einmal im wilden Westen, der Semmel, der Effe und der Ernst die besten.

Fotos: Georg Grembler

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